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In diesem Paragraphen wollen wir an das Problem des fünften
Paragraphen anknüpfen.
Die Ungleichung (III.5.8) von Betke-McMullen benützt auf der
linken Seite den Ausdruck:
 |
(3.36) |
Dieser Ausdruck bezeichnet den Fehler der Approximation des
Cauchy'schen Oberflächenintegrales durch dessen
korrespondierende Summe [55].
Die in diesem Ausdruck auftretende Summe ist gleich der
-fachen Stützfunktion des Zonotopes Z mit Generator
, das Integral ist nach (II.5) gleich
.
Daher ist
gleich einer Konstanten mal der Differenz von Kugelradius und Abstand des
Zonotopes in Richtung
. Aus (III.5) folgt [
]:
 |
(3.37) |
Die Funktion
kann als
Orthogonalprojektion von
auf die Linie [-1,+1] betrachtet werden.
Diese Projektion soll so ''gestört'' werden, daß das Maß einer
beliebigen sphärischen Kappe
mit Mittelpunkt
invariant bleibt.
Die Oberfläche
von
ist [55]
gegeben durch das Integral:

,
für d = 3 ist dies

.
Es ist nun
eine
streng fallende Funktion, die [-1,+1] auf [0,1] abbildet und die für
stets die Gleichung
erfüllt.
Die Funktion
bildet
auf [0,1] ab und ist in folgendem Sinne maßtreu:
für jedes Intervall
und für das
Lebesguemaß
gilt:
 |
(3.38) |
Diese Maßtreue ist ersichtlich aus:
Wegen
impliziert die Maßtreue:
Um dies einsehen zu können, benötigt man den
Integraltransformationssatz der Maßtheorie:
Es seien
und
zwei Meßräume,
sei ein Maß auf
,
und
seien zwei Funktionen. Dann ist:
Das durch
definierte Maß
nennt man Bildmaß von
unter der Abbildung g.
Setzen wir
, so ist:
.
Aufgrund der Invarianzgleichung schreibt sich
an als:
Das bedeutet, daß wir
als den Fehler einer
eindimensionalen numerischen Integration betrachten können, auf den wir
die Ungleichung von Koksma (II.1) ( s.[48]) anwenden.
Die totale Variation
einer stetigen und monotonen
Funktion auf einem Intervall ist gleich der Differenz der Beträge
der Intervallenden. In unserem Fall ist
und wir
erhalten aus der Ungleichung von Koksma [55]:
Also ist der Fehler kleiner gleich der zweifachen
Sterndiskrepanz in Bezug auf Intervalle der Form [0,a] mit
.
Da wir mit
auch
und
haben, gilt mit
und
:
Also können wir
abschätzen durch die sphärische
Kappendiskrepanz von (II.2). Wir brauchen nur das dortige Ergebnis zu
übernehmen und erhalten so den Satz:
Für jede natürliche Zahl
gibt es eine Menge von Punkten
, sodaß gilt:
 |
(3.39) |
Die Beck'sche Methode kann man aber auch direkt auf unsere
Aufgabenstellung anwenden [11]:
Für jede beliebige ganze Zahl n sei
Wir zerlegen analog zu (II.2) die
in n kompakte, zusammenhängende
und paarweise disjunkte Mengen
. Das Lebesguemaß von
jeder dieser Mengen sei
und ihr Durchmesser sei
.
In jedem
wählen wir zufällig und unabhängig voneinander
d+2 Punkte aus. Dann hat für jede stetige Funktion f auf
bei geeignetem Maß
auf
der Ausdruck
einen Betrag
.
Durch die Anwendung der Bernstein'schen Ungleichung und durch
Einsetzen der obigen Werte erhält man den Satz [11]:
Für
gibt es stets ein Zonotop und eine Konstante
mit:
 |
(3.40) |
Die Güte der gefundenen Abschätzung bestätigt uns :
s gibt für
stets eine Konstante
und ein Zonotop mit:
 |
(3.41) |
Zum Beweis ( s.[12],[13]) verwenden wir ein positives und
symmetrisches Maß
auf
. Das heißt, es ist für alle
auf der
größer Null und weiters ist
.
Es ist dann
die Stützfunktiom eines konvexen Körpers. Ist
ein diskretes Maß,
so ist
die Stützfunktion eines Zonotopes.
Die Funktion
läßt sich in der Theorie der sphärischen
Fourieranalyse [67] darstellen als
. Die Funktion
ist dabei
eine sphärische harmonische Funktion von Ordnung k.
Die
's erfüllen folgende Orthogonalitätsrelation [67]:
Der Theorie der sphärischen harmonischen Analyse entnimmt man
[12,13,67], daß man das Maß
formal anschreiben kann als:
Die
's sind dabei geeignete Gewichte der Ordnung
.
Für
setzen wir
[12].
Aufgrund der Orthogonalität der
's gilt der Satz von Pythagoras und damit:
Es sei
ein zweites Maß auf
, das dieselben
Eigenschaften wir
besitzt. Analog zu oben bilden wir die zu
zugehörigen Funktionen
,
und
und können dann
das Quadrat des
-Abstandes dieser beiden Maße abschätzen durch:
Also ist:
 |
(3.42) |
Wegen
läßt sich das Maximum abschätzen durch:
Die Funktion
hat ihr Maximum an der Stelle
wie man durch Differentiation und aus
Monotonieüberlegungen ersieht. (Man beachte, daß für
der Logarithmus negativ, und damit der Ausdruck
positiv ist.)
Es ist somit:
Da die Funktion
auf [0,1] monoton fällt, ist
und damit:
Also haben wir:
 |
(3.43) |
Es sei nun
das durch
induzierte Maß.
Es hat für
den Wert Null und für
ist
. Diese Werte
sind alle positiv und so gewählt,
daß gilt:
.
Für das induzierte Maß
und das Oberflächenmaß
kann man
zeigen [12,13], daß für
mit einer Konstanten C gilt:
Damit können wir den Beweis von (3.41) vervollständigen. Denn es gilt [12,13]:
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2004-03-25