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Will man den ''Abstand'' zweier konvexer Körper untersuchen,
so muß man sich zunächst Gedanken darüber machen, wie dieser
Abstand überhaupt gemessen werden kann, denn auf der Menge
der konvexen Körper gibt es keine ausgezeichnete Metrik.
Die gebräuchlichste Metrik ist die Hausdorffmetrik, die wir
stets mit bezeichnen wollen. Sie ist definiert als das
Minimum der Zahlen , für die gilt:
und
, wobei wir
mit K und L zwei konvexe Körper bezeichnen.
Der Hausdorffabstand
läßt sich auch anschreiben durch:
|
(3.9) |
Man kann klarerweise nicht nur das Maximum der beiden Zahlen
in der Klammer zu betrachten, sondern auch deren Mittel. Diese
Mittel führen bei geeigneter Wahl der Gewichtung zu Metriken,
die einen engen Bezug zu den -Metriken haben [38].
Mehr Verwendung als derartige Metriken findet jedoch die
Symmetrische Differenzmetrik, die für zwei konvexe Körper
K und L so definiert ist:
|
(3.10) |
Dabei bezeichnen wir mit das Lebesguemaß des umgebenden
.
[Im folgenden wollen wir stets die Hausdorffmetrik verwenden,
da in dieser Metrik die meisten Ergebnisse vorliegen.]
Wenn wir konvexe Körper durch konvexe Polyeder approximieren wollen,
sind folgende Sätze wichtig [40]:
Um den ersten Satz zu beweisen, überdecken wir K durch
endlich viele Würfel der Kantenlänge
, von denen jeder
Punkte mit K gemeinsam habe und die zB. durch ein achsparalleles
Raster mit Maschen der Länge s gegeben sind.
Es sei Q die konvexe Hülle der Vereinigung dieser Würfel.
Dann ist
und
,
und daher
.
Weiters überdecken wir K durch endlich viele Würfel der
Kantenlänge
, deren Mittelpunkte alle zu
K gehören sollen. Auch hier wäre an ein Raster denkbar, allerdings sind
eventuell Verschiebungen der einen oder anderen Rasterebene
nötig, um die erforderlichen Bedingung erfüllen zu können.
Nun sei P die konvexe Hülle der Würfelmittelpunkte. Dann ist
und
und damit
Für den Beweis der zweiten Aussage wählen wir den Ursprung
des umgebenden Raumes im Inneren von K, und zwar so, daß eine
Kugel mit Radius um ebenfalls noch ganz im Inneren
von K liegt. Es sei
der positive Abstand zwischen den
Rändern dieser Körper.
Es sei mit
und
gegeben. Wegen
ist
.
Es wäre sogar noch eine Parallelkugel mit
Abstand in K enthalten. Allerdings würde
den Körper K in (mindestens) einem Punkt berühren.
Gemäß (3.11) gibt es stets ein Polyeder P mit
.
Wird dieses Polyeder um den Faktor gestreckt, so werden die
Trägerhyperebenen der Seitenflächen, die einen Abstand
zum Ursprung haben, um die Länge
nach
außen verschoben. Daraus folgt:
Wir betrachten wir nun die Approximation der :
Es sei zunächst bemerkt, daß sich (I.3.8) und (I.3.10) in folgende Form
bringen lassen [30]:
Ist ein Polyeder mit n Ecken oder n Flächen in eine konzentrische
Kugelschale mit Umkugelradius R und Inkugelradius r eingebettet,
so gilt mit der Konvention
:
|
(3.12) |
Denn jede Überdeckung definiert ein Polyeder:
Man betrachte den Schnitt der Halbräume, die durch die Trägerhyperebenen
der Kugelkappen begrenzt sind. Das sind die Hyperebenen, die die
Kugelkappen von der Kugel trennen, und die den
Kugelmittelpunkt in ihrem Inneren enthalten.
Besitzt ein Polyeder P von der Einheitskugel den
Hausdorffabstand , so ist aufgrund der Definition der Hausdorffmetrik
[
] das Polyeder in einer Kugel vom
Radius enthalten und enthält [wegen
]
eine Kugel vom Radius .
Das heißt, daß die Abweichung eines n-eckigen oder n-flächigen
Polyeders von der Einheitskugel wegen
stets die Ungleichung erfüllt:
|
(3.13) |
Die Ungleichungen (4) und (5) lassen sich verschärfen [30],
woraus man folgende Korollare erhält:
-
mit
und
.
- Enthält ein n-seitiges Polyeder die Einheitskugel, so gilt :
- Enthält ein n-eckiges Polyeder die Einheitskugel, so gilt :
- Ist ein n-eckiges Polyeder in der Einheitskugel so gilt :
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2004-03-25